Anthracinum – die Milzbrandnosode | DbW April

  • Der Milzbranderreger (Bacillus anthracis) spielt in der Geschichte der Medizin eine große Rolle und hat zu Ruhm und Ehre von Robert Koch (1876) und Louis Pasteur (1881) entscheidend beigetragen.

    Bereits vor 1830 wurde die Mildbrandnosode nach Constantin Herings Vorschlag von Dr. G. A. Weber hergestellt und bei der Viehseuche mit Erfolg angewandt. Das Arzneimittelbild ist geprägt durch das Symptombild der Milzbranderkrankung, es sind keine Arzneimittelprüfungen bekannt und die Anwendung erfolgte zunächst rein isopathisch, man gab also die Nosode gegen den Milzbrand aus dessen Erreger sie hergestellt war (Gleiches wird mit Gleichem geheilt).

    Anthracinum kann bei aber auch streng homöopathisch nach dem Ähnlichkeitsgesetz angewendet werden. Im Materia Medica CLUB von 2020 und in der Online Reihe „Dienstags bei William“ haben wir uns die Charakteristika, die Geschichte der Nosode und im Rahmen einer gründlichen Differentialdiagnose zum Thema „Blutungen“ die möglichen Anwendungsfälle erschlossen.

    1 Ursubstanz

    Bazillus anthracis aus der Milz eines befallenen Schafes, CAVE: heute der Leberextrakt eines an Milzbrand erkrankten Kaninchens (Remedia)

    2 Charakteristika

    Nahezu alle charakteristischen Symptome der Erkrankung sind auch im Arzneimittelbild wiederfinden. Dies verwundert nicht. Ich habe keinerlei Prüfungen mit potenziertem Anthracinum gefunden, nur Fallbeschreibungen, Beschreibungen zu Vergiftungen und zum Milzbrand selbst. Es scheinen sich also im Arzneimittelbild nur Symptome aus Pathologie, Toxikologie und Klinik zu finden.


    Im Boericke und auch in Allens Buch über die Nosoden sind die Charakteristika von Anthracinum gut zusammengefasst. Sein Wirkbereich sind die Zellgewebe.


    Schwellung – Ödem – Verhärtung – Entzündung – Ulzera – Gangrän – Nekrose – Sepis – Hämorrhagien


    im Zusammenhang mit


    Wunden – Insektenstich – Drüsenbeschwerden – Abszess – Furunkel – Karbunkel – Panaritum – Kontakt mit fauligem Fleisch/fauliger Luft


    mit


    intensiver Rot-, Schwarz- oder Blaufärbung, fauligen Absonderungen und unerträglich brennenden Schmerzen


    Das sind die Schlagworte, die es sich zu Anthracinum einzuprägen gilt. Kommt es zu septischen Prozessen ist der Verlauf meist perakut und geprägt von raschen Kräfteverfall. Allen schreibt:

    Septisches Fieber, rascher Kräfteverfall, schwächer werdender Puls, Delirium und Bewußtlosigkeit Bösartige Pusteln, schwarze oder blaue Bläschen; oft mit tödlichem Ausgang innerhalb 24 oder 48 Stunden.


    Neugierig geworden?


    Du möchtest mehr über das Mittel, seine geschichtlichen Hintergründe und unsere ausführliche Differentialdiagnose zu Hämorrhagien erfahren, hast aber die Vorstellung von Anthracinum im Rahmen der Online-Reihe „Dienstags bei William“ verpasst?

    Gerne kannst Du die Aufzeichnung und die Freischaltung der Zusatzinformationen hier im WIKI auch noch nachträglich erwerben. Dazu schreibe uns einfach eine kurze Mail an holon@netzwerk-tierhomoeopathie.de und wir schicken Dir die nötigen Informationen.

    Rechtliche Hinweise

    Rechtliche Hinweise

    Dieser Artikel ersetzt nicht die Konsultation eines Tierarztes oder Tierheilpraktikers. Ist der beschriebene Wirkstoff nur als apothekenpflichtiges Arzneimittel für Menschen erhältlich, muss vor der Anwendung eine Verordnung und Behandlungsanweisung des behandelnden Tierarztes eingeholt werden (Tierarzneimittelgesetz §50 Abs. 2, seit 28.01.2022).


    Wir müssen darauf hinweisen, dass es sich gemäß § 3 des Heilmittelwerbegesetz (HWG) bei den hier vorgestellten Behandlungsmethoden um Verfahren der alternativen Medizin/Therapie handelt. Diese sind wissenschaftlich nicht anerkannt. Die von uns gegebenen Informationen zur Behandlung sind keine Garantie und weder als Heil- noch als Linderungsversprechen zu sehen.


    Diese Arzneimittelvorstellung möchte einen Überblick über das Arzneimittel, seine Geschichte und seine Anwendung in der Homöopathie geben. Es stellt kein vollständiges Arzneimittelbild dar. Werden bewährte Indikationen genannt, dienen diese nur als Veranschaulichung des Wirkbereiches einer Arznei. In der Homöopathie stehen immer die individuellen Symptome des Patienten im Vordergrund, nicht der Name der Beschwerde.